More interviews

«Die Gedanken führten zu einem Ziel: Überleben»

Leader

26 March 2011

Interview

Alles war in Fahrt

St. Galler Tagblatt

04 March 2011

Interview

Ein Unternehmer stirbt nicht. Er geht.

NZZ am Sonntag

13 February 2011

Interview

Zitat

"Wir müssen unsere Kader mehr fordern. Viele Unternehmen haben an der Spitze Zirkuspferde. Der Ackergaul aber zieht die Furchen, in die man säen kann."
Rheintalische Volkszeitung, 24. November 2007

Contact

AFG Arbonia-Forster-Holding AG
Dr. Edgar Oehler
Amriswilerstrasse 50
CH-9320 Arbon
T +41 71 447 41 41
F +41 71 447 45 89
presse@afg.ch

Interviews are only available in German.

Keine Probleme mit Liquidität

[Thurgauer Zeitung | 28 April 2009 | Interview]

«1000 Jobs in Gefahr» titelte die «SonntagsZeitung» in ihrer jüngsten Ausgabe zur AFG. Ein solcher Schritt wurde nicht einmal angedacht, sagt AFG-Chef Edgar Oehler.

Gemäss «SonntagsZeitung» steht die Arbonia Forster bei UBS und CS mit gut 400 Millionen Franken in der Kreide. Wie lange können Sie die mit diesen Krediten verbundenen Bedingungen erfüllen?
Edgar Oehler: Wir haben eine AnIeihe über 150 Millionen am Markt. Bis ins Jahr 2014 haben wir ein sogenanntes US-Private Placement laufen. Dabei handelt es sich um US-Firmen, vor allem Pensionskassen und Anleger, die europäischen oder anderen Firmen sehr lange Kredite zu einem vernünftigen Zins geben. Wir verfügen ausserdem über einen Konsortialkredit. Bei UBS und CS haben wir Kredite zwischen 100 und 150 Millionen ausstehend.

Steht die AFG vor einem Liquiditätsengpass?
Nein. Aus diesem Grund haben wir ja die Kapitalerhöhung gemacht. Wir sind wahrscheinlich eine der ersten Firmen, die zu diesem Mittel gegriffen haben. Eine ganze Reihe von Firmen wird folgen. Wir haben diesen Schritt jetzt hinter uns, damit wir nicht in Liquiditätsengpässe kommen, wenn die Krise noch lang bis länger anhält.

Sie wurden von den Banken zur Einführung einer Einheitsaktie gezwungen Wurden Sie auch bei der Suche nach einem neuen CEO entmachtet?
Sicher nicht. Erstens bin ich nach wie vor der grösste Aktionär bei der Arbonia- Forster-Gruppe. Zweitens kenne ich die AFG und deren einzelne Unternehmungen auf der ganzen Welt in- und auswendig.

Trotzdem, die Spekulationen halten sich, dass es bedenklich um die finanzielle Situation der AFG stehe.
Auf solche Spekulationen gehe ich gar nicht ein.

Im Dezember kündigten Sie die Einführung von Kurzarbeit an. Es ist bekannt, dass die AFG Stellen in der Grössenordung von 350 abbauen will. Hauptsächlich über die natürliche Fluktuation. Hat sich an dieser Ausgangslage etwas geändert?
An dieser Ausgangslage hat sich nichts geändert.

Dieses Wochenende konnte man aber lesen, allein in Arbon seien 1000 Stellen bedroht.
Das trifft mich an und für sich am härtesten. Dies ist schon beinahe eine Unverschämtheit gegenüber der AFG und deren Mitarbeitern. Darüber hat man vor der Veröffentlichung des Berichts nicht mit mir gesprochen. Die Berichterstattung der «Sonntags- Zeitung» beruft sich auch auf interne Verwaltungsratspapiere. Es ist fraglich, ob solche Papiere nach aussen gingen. Ich denke, dass dies eher nicht der Fall ist. Was aber sicher ist: Ein solcher Schritt wurde noch nie annähernd andiskutiert. Nicht einmal angedacht.

Wie wollen Sie die Situation bei der AFG bewältigen?
Wir dürfen uns ja an sich glücklich schätzen, dass wir bereits im Herbst 2007 und Anfang 2008 über die sich abzeichnende schwierige wirtschaftliche Lage nachgedacht haben, als von Bern aus noch Botschaften verbreitet wurden, der Schweiz gehe es gut. Damals begannen wir, Programme aufzubauen. Alle Divisionen bekamen von mir den Auftrag zu prüfen, was zu unternehmen ist, wenn der Umsatz um 3 Prozent abnimmt, um 8 Prozent oder wenn die Abnahme noch grösser sein wird. Deshalb sind wir eigentlich auf alles vorbereitet.

Sie verfolgen die Bewegungen der AFG-Aktien. Gibt es Anzeichen, dass eine Übernahme geplant wird? Es wurde ja der Schaffhauser Industrielle Giorgio Behr ins Gespräch gebracht.
Was Herrn Behr betrifft, da kann ich Ihnen eine klare Antwort geben. Herr Behr und ich kennen uns seit sehr langer Zeit sehr gut. Gestern hat er mich angerufen und gesagt, dass er kein Interesse habe.